Die Herausforderung für die Landwirte ist nun, auf die angesprochenen Folgen des Klimawandels zu reagieren. Dies ist einerseits nötig, um die Lebensgrundlage des Landwirtes selbst nicht zu gefährden, und andererseits um die Nahrungsmittelproduktion für andere sicherzustellen.
Einige dieser Strategien werden auf den nachfolgenden Seiten vorgestellt. Dies sind:
Um Feldfrüchten eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen, kann es nötig sein, die Ackerflächen künstlich zu beregnen.
Unter Beregnungsbedarf wird die mittlere jährliche Beregnungsmenge verstanden, die zur Aufrechterhaltung von 40 % nutzbarer Feldkapazität im effektiven Wurzelraum (nFKWe [mm]) erforderlich ist. Eine deutschlandweite Prognose ist in der folgenden Abbildung dargestellt:
Verschiedene Sorten einer Nutzpflanzenart können stark unterschiedlich auf veränderte Umweltbedingungen reagieren, wie das Beispiel für Sommerweizen bei verschiedenen CO2-Konzentrationen zeigt:
Sorte | Mittlere Ertragsveränderung in % |
Turbo | + 35 |
Nandu | + 47 |
MV 16 | - 2 |
Hartog | +11 bis + 36 |
Late | + 34 |
Hereward | + 7 bis + 44 |
Minaret | + 35 bis + 43 |
Star | + 26 |
Daher kann die gezielte Auswahl besonders leistungsfähiger Sorten, oder die Zucht neuer Sorten, eine wirkungsvolle Strategie zur Anpassung an den Klimawandel sein.
In Gebieten mit zunehmender Trockenheit und lössarmen Böden können, neben der Wahl trockheitsresistenterer Sorten, auch robustere Getreidearten den Anbau von Winterweizen, welcher vergleichsweise wasserintensiv ist, zurückdrängen.
Roggen beispielsweise ist weniger anspruchsvoll an die Wasserversorgung des Bodens und könnte daher wieder auf größeren Flächenanteilen angebaut werden. Kartoffeln sind nur noch bei Bewässerung wirtschaftlich anbaubar.
In Lössgebieten ist das Risiko geringer.
Fruchtfolge bezeichnet den Wechsel einer auf einer landwirtschaftlichen Fläche angebauten Fruchtarten nach bestimmten Regeln. Beispiele sind Drei- oder Vierfelderwirtschaft. Durch die konsequente Einhaltung der Fruchtfolge wird dem Boden Zeit zur Regeneration gegeben und die einseitige Belastung durch den Anbau einer Fruchtart kann im nächsten Jahr ausgeglichen werden, wenn eine Fruchtart mit deutlich anderen Anforderungen an den Boden angebaut wird. Weiterhin lässt sich so der Befall von Schaderregern (z.Bsp. Rostpilze, Halmbruchkrankheit) und Unkräutern (Ackerfuchsschwanz, Klettenlabkraut) reduzieren.
Der Anbau von nur einer Fruchtart auf einem Feld über mehrere Jahre oder innerhalb eines Forstgebietes wird als Monokultur bezeichnet.
Monokulturen bieten den Vorteil, dass die vom Land- oder Forstwirt anzuwendenden Bewirtschaftungsmaßnahmen einheitlich sind. Jedoch sind Monokulturen auch risikobehaftet:
Der Anbau von Mischkulturen (Gemengesaaten) kann hier dazu beitragen, die Risiken zu minimieren. Hier lassen sich verschiedene Grasarten, aber auch Weizen und Roggen, Gerste und Hafer oder Getreide und Leguminosen (Erbsen, Ackerbohnen) kombiniert anbauen. Speziell beim Anbau von Tierfuttern oder zur Bioenergiegewinnung ist Sortenreinheit nicht erforderlich, was daher ein geeignetes Einsatzfeld für Gemengesaaten darstellt.
Weiterhin hat sich im ökologischen Landbau die Anwendung des Untersaatverfahrens etabliert. Dabei wird zwischen den breiteren Reihen der Hauptfruchtart (meist Mais oder Zuckerrüben) eine Nebenfruchtart, beispielsweise Kleegras, ausgesät.
Auch die Mischung von Forst- und Landwirtschaft (Agroforstwirtschaft), also der Anbau landwirtschaftlicher Kulturen zwischen forstlich genutzten Baumbeständen, erhöht die Artenvielfalt und verringert das Bodenerosionsrisiko.
Der Boden als nicht-regenerative Ressource ist durch die Klimaerwämung zunehmend gefährdet. Dem kann durch eine Reihe von Anpassungsmaßnahmen entgegen gewirkt werden:
Durch diese Maßnahme lassen sich die Bodeneigenschaften für landwirtschaftliche Nutzung langfristig verbessern oder mindestens erhalten. Der Austrocknung des Bodens wird entgegen gewirkt, die größere Anzahl an Organismen im Boden sorgt für erhöhte Lockerheit des Bodens und eine verbesserte Nährstoffversorgung. Weiterhin wird der Boden vor Abtrag geschützt.
Die Anlage von Erosionsschutzstreifen, beispielsweise durch Pflanzungen von Sträuchern oder anderen Gehölzen verrringert das Erosionspotential durch Wind und Wasser.
Weitere erosionsmindernde Maßnahmen sind beispielsweise: