Klimawandel - Was können wir tun?

Klimawandel, Klimafolgen und Klimaanpassung sind global, regional und lokal von hoher ökonomischer und ökologischer Relevanz für die Menschheit. Unsere Lernumgebung bietet LernmoduleVortragsreihen und Fallbeispiele, die sich mit Hauptaussagen des IPCC-Report 'Klimaänderung 2013' auseinander setzen. Regionaler Schwerpunkt ist dabei Mitteldeutschland (Mitteldeutsches Trockengebiet, Mitteldeutsche Mittelgebirge).


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Quelle: TDC Climate Change Explained

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Beobachtete Änderungen im Klimasystem

Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig. Viele der seit den 1950er Jahren beobachteten Veränderungen waren vorher über Jahrzehnte bis Jahrtausende nie aufgetreten. Die Atmosphäre und der Ozean haben sich erwärmt, die Schnee- und Eismengen sind zurückgegangen, der Meeresspiegel ist angestiegen und die Konzentrationen der Treibhausgase haben zugenommen.

Einige Fakten (Quelle: IPCC 2017):

  • jedes der letzten drei Jahrzehnte war an der Erdoberfläche sukzessive wärmer als alle vorhergehenden Jahrzehnte seit 1850
  • die Erwärmung der Ozeane dominiert den Zuwachs der im Klimasystem gespeicherten Energie (>90 % der zwischen 1971 und 2010 akkumulierten Energie)
  • es ist praktisch sicher, dass sich der obere Ozean (0 - 700 m) von 1971 bis 2010 erwärmt hat
  • in den vergangenen 20 Jahren haben die Eisschilde in Grönland und in der Antarktis an Masse verloren
  • fast überall in der Welt sind Gletscher weiter abgeschmolzen
  • Schneebedeckung und Ausdehnung des arktischen Meereises haben in der Nordhemisphere abgenommen
  • im Zeitraum 1901 bis 2010 ist der mittlere globale Meeresspiegel um 0,19 m gestiegen

Atmosphäre

Jedes  der  letzten  drei  Jahrzehnte  war  an  der  Erdoberfläche  sukzessive  wärmer  als  alle  vorangehenden Jahrzehnte seit 1850. In der Nordhemisphäre war
1983–2012 wahrscheinlich die  wärmste  30-Jahr-Periode  der  letzten  1400  Jahre  (mittleres Vertrauen)

Kohlenstoff und andere biogeochemische Kreisläufe

Die atmosphärischen Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Lachgas sind auf Werte angestiegen, die seit mindestens den letzten 800 000 Jahren noch nie vorgekommen sind. Die Kohlendioxidkonzentrationen sind seit der vorindustriellen Zeit um 40 % an gestiegen, primär durch die Emissionen aus fossilen Brennstoffen und sekundär durch Netto Emissionen aufgrund von Landnutzungsänderungen. Der Ozean hat ungefähr 30 % des emittierten anthropogenen Kohlendioxids aufgenommen und dadurch eine Versauerung erfahren.

Treiber der Klimaänderung

Der  gesamte  anthropogene  Strahlungsantrieb  ist  positiv  und  hat  zu  einer  Aufnahme  von  Energie durch das Klimasystem geführt. Der größte Beitrag zum gesamten Strahlungsantrieb wurde  durch  den  Anstieg  der  atmosphärischen  CO2-Konzentration  seit  1750  verursacht.

Verständnis des Klimasystems und dessen jüngster Veränderungen

Der Einfluss des Menschen auf das Klimasystem ist klar. Das ist offensichtlich aufgrund der ansteigenden Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre, dem positiven Strahlungsantrieb, der beobachteten Erwärmung und des Verständnisses des Klimasystems.

Bewertung von Klimamodellen

Die Klimamodelle sind seit dem AR4 besser geworden. Die Modelle geben die beobachteten Muster und Trends über viele Dekaden der Erdoberflächentemperatur im kontinentalen Maßstab wieder, einschließlich der stärkeren Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts und der unmittelbar auf große Vulkaneruptionen folgenden Abkühlung (sehr hohes Vertrauen).

Quantifizierung von Reaktionen des Klimasystems

Beobachtungs- und Modellstudien der Temperaturveränderung, der klimatischen Rückkopplungen und der Veränderung der Energiebilanz der Erde zusammen geben Vertrauen in das Ausmaß der globalen Erwärmung als Folge des vergangenen und zukünftigen Antriebs.

Erkennung und Zuordnung von Klimawandel

Der Einfluss des Menschen wurde in der Erwärmung der Atmosphäre und des Ozeans, in Veränderungen des globalen Wasserkreislaufs, in der Abnahme von Schnee und Eis, im Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels und in Veränderungen einiger Klimaextreme erkannt. Die Belege für den Einfluss des Menschen haben seit dem AR4 zugenommen. Es ist äußerst wahrscheinlich, dass der Einfluss des Menschen die Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts war.

Zukünftiger globaler und regionaler Klimawandel

Fortgesetzte Emissionen von Treibhausgasen werden eine weitere Erwärmung und Veränderungen in allen Komponenten des Klimasystems bewirken. Die Begrenzung des Klimawandels wird beträchtliche und anhaltende Reduktionen der Treibhausgasemissionen erfordern.

Atmosphäre: Temperatur

Die Änderung der globalen Erdoberflächentemperatur wird am Ende des 21. Jahrhunderts, bezogen auf 1850–1900, für alle RCP-Szenarien außer RCP2.6 wahrscheinlich 1,5 °C übersteigen. Sie wird für RCP6.0 und RCP8.5 wahrscheinlich mehr als 2 °C sein und für RCP4.5 eher wahrscheinlich als nicht 2 °C übersteigen. Die Erwärmung wird unter allen RCP-Szenarien außer RCP2.6 über 2100 hinaus weitergehen. Die Erwärmung wird weiterhin Schwankungen auf Zeitskalen von Jahren bis Jahrzehnten aufweisen und regional nicht einheitlich sein.

Atmosphäre: Wasserkreislauf

Änderungen im globalen Wasserkreislauf als Folge der Erwärmung im 21. Jahrhundert werden nicht einheitlich sein. Die Gegensätze in den Niederschlägen zwischen trockenen und feuchten Regionen und zwischen feuchten und trockenen Jahreszeiten werden zunehmen, auch wenn es regionale Ausnahmen geben kann.

Atmosphäre: Luftqualität

Die Bandbreite der Projektionen der Luftqualität (Ozon und PM2.5 in der bodennahen Luft) wird hauptsächlich durch die Emissionen (einschließlich CH4) und weniger durch physikalischen Klimawandel (mittleres Vertrauen) bestimmt. Mit hohem Vertrauen wird die Hintergrundkonzentration von bodennahem Ozon durch die Erwärmung global verringert. Hohe CH4-Werte (wie in RCP8.5) können diese Abnahme kompensieren und die Hintergrundkonzentration des bodennahen Ozons bis zum Jahr 2100 durchschnittlich um ca. 8 ppb (25 % des derzeitigen Niveaus) im Vergleich zu Szenarien mit kleinen CH4-Änderungen anheben (wie in RCP4.5 und RCP6.0) (hohes Vertrauen). Anhaltspunkte aus Beobachtungen und Modellen weisen darauf hin, dass, wenn alles andere gleich bleibt, lokal höhere Erdoberflächentemperaturen in belasteten Gebieten regionale Rückkopplungen in der Chemie und lokalen Emissionen auslösen werden, welche die Spitzenwerte von Ozon und PM2.5 erhöhen werden (mittleres Vertrauen). Für PM2.5 könnte der Klimawandel die natürlichen Aerosolquellen sowie die Auswaschung durch Niederschläge verändern, aber es kann kein Vertrauensniveau für den Gesamteinfluss des Klimawandels auf PM2.5-Verteilungen angegeben werden.

Ozean

Der globale Ozean wird sich im 21. Jahrhundert weiter erwärmen. Wärme wird von der Oberfläche in den tiefen Ozean vordringen und die Ozeanzirkulation beeinflussen.

Kryosphäre

Es ist sehr wahrscheinlich, dass im 21. Jahrhundert bei einem Anstieg der mittleren globalen Erdoberflächentemperatur die arktische Meereisbedeckung weiter an Fläche verlieren und ausdünnen wird und die Schneebedeckung im Frühjahr auf der Nordhemisphäre abnehmen wird. Das Gletschervolumen wird weiter zurückgehen.

Meeresspiegel

Der mittlere globale Meeresspiegel wird im 21. Jahrhundert weiter ansteigen. Unter allen RCP-Szenarien wird die Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs die von 1971 bis 2010 beobachtete Geschwindigkeit aufgrund der zunehmenden Ozeanerwärmung und des zunehmenden Massenverlustes von Gletschern und Eisschilden sehr wahrscheinlich übertreffen.

Klimastabilisierung, unabwendbarer Klimawandel und Irreversibilität

Die kumulativen CO2-Emissionen bestimmen weitgehend die mittlere globale Erwärmung der Erdoberfläche bis ins späte 21. Jahrhundert und darüber hinaus. Die meisten Aspekte des Klimawandels werden für viele Jahrhunderte bestehen bleiben, auch wenn die Emissionen von Treibhausgasen gestoppt werden. Dies bedeutet einen unabwendbaren Klimawandel von beträchtlichem Ausmaß über mehrere Jahrhunderte hinweg, der durch vergangene, gegenwärtige und zukünftige Emissionen von CO2 verursacht wird.