Klimawandel, Klimafolgen und Klimaanpassung sind global, regional und lokal von hoher ökonomischer und ökologischer Relevanz für die Menschheit. Unsere Lernumgebung bietet Lernmodule, Vortragsreihen und Fallbeispiele, die sich mit Hauptaussagen des IPCC-Report 'Klimaänderung 2013' auseinander setzen. Regionaler Schwerpunkt ist dabei Mitteldeutschland (Mitteldeutsches Trockengebiet, Mitteldeutsche Mittelgebirge).
Schauen Sie zuerst das Video! Im Anschluss überprüfen Sie mit Hilfe unserer ONLINE-ÜBUNG Ihren Wissensstand in Sachen Klimawandel, Klimafolgen und Klimaanpassung! Ihr Ergebnis wird Grundlage für individuelle Empfehlungen sein, mit welchen Lerninhalten Sie beginnen sollten.
Quelle: TDC Climate Change Explained
Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig. Viele der seit den 1950er Jahren beobachteten Veränderungen waren vorher über Jahrzehnte bis Jahrtausende nie aufgetreten. Die Atmosphäre und der Ozean haben sich erwärmt, die Schnee- und Eismengen sind zurückgegangen, der Meeresspiegel ist angestiegen und die Konzentrationen der Treibhausgase haben zugenommen.
Einige Fakten (Quelle: IPCC 2017):
Jedes der letzten drei Jahrzehnte war an der Erdoberfläche sukzessive wärmer als alle vorangehenden Jahrzehnte seit 1850. In der Nordhemisphäre war
1983–2012 wahrscheinlich die wärmste 30-Jahr-Periode der letzten 1400 Jahre (mittleres Vertrauen)
Die atmosphärischen Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Lachgas sind auf Werte angestiegen, die seit mindestens den letzten 800 000 Jahren noch nie vorgekommen sind. Die Kohlendioxidkonzentrationen sind seit der vorindustriellen Zeit um 40 % an gestiegen, primär durch die Emissionen aus fossilen Brennstoffen und sekundär durch Netto Emissionen aufgrund von Landnutzungsänderungen. Der Ozean hat ungefähr 30 % des emittierten anthropogenen Kohlendioxids aufgenommen und dadurch eine Versauerung erfahren.
Der gesamte anthropogene Strahlungsantrieb ist positiv und hat zu einer Aufnahme von Energie durch das Klimasystem geführt. Der größte Beitrag zum gesamten Strahlungsantrieb wurde durch den Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentration seit 1750 verursacht.
Der Einfluss des Menschen auf das Klimasystem ist klar. Das ist offensichtlich aufgrund der ansteigenden Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre, dem positiven Strahlungsantrieb, der beobachteten Erwärmung und des Verständnisses des Klimasystems.
Die Klimamodelle sind seit dem AR4 besser geworden. Die Modelle geben die beobachteten Muster und Trends über viele Dekaden der Erdoberflächentemperatur im kontinentalen Maßstab wieder, einschließlich der stärkeren Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts und der unmittelbar auf große Vulkaneruptionen folgenden Abkühlung (sehr hohes Vertrauen).
Beobachtungs- und Modellstudien der Temperaturveränderung, der klimatischen Rückkopplungen und der Veränderung der Energiebilanz der Erde zusammen geben Vertrauen in das Ausmaß der globalen Erwärmung als Folge des vergangenen und zukünftigen Antriebs.
Der Einfluss des Menschen wurde in der Erwärmung der Atmosphäre und des Ozeans, in Veränderungen des globalen Wasserkreislaufs, in der Abnahme von Schnee und Eis, im Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels und in Veränderungen einiger Klimaextreme erkannt. Die Belege für den Einfluss des Menschen haben seit dem AR4 zugenommen. Es ist äußerst wahrscheinlich, dass der Einfluss des Menschen die Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts war.
Fortgesetzte Emissionen von Treibhausgasen werden eine weitere Erwärmung und Veränderungen in allen Komponenten des Klimasystems bewirken. Die Begrenzung des Klimawandels wird beträchtliche und anhaltende Reduktionen der Treibhausgasemissionen erfordern.
Die Änderung der globalen Erdoberflächentemperatur wird am Ende des 21. Jahrhunderts, bezogen auf 1850–1900, für alle RCP-Szenarien außer RCP2.6 wahrscheinlich 1,5 °C übersteigen. Sie wird für RCP6.0 und RCP8.5 wahrscheinlich mehr als 2 °C sein und für RCP4.5 eher wahrscheinlich als nicht 2 °C übersteigen. Die Erwärmung wird unter allen RCP-Szenarien außer RCP2.6 über 2100 hinaus weitergehen. Die Erwärmung wird weiterhin Schwankungen auf Zeitskalen von Jahren bis Jahrzehnten aufweisen und regional nicht einheitlich sein.
Änderungen im globalen Wasserkreislauf als Folge der Erwärmung im 21. Jahrhundert werden nicht einheitlich sein. Die Gegensätze in den Niederschlägen zwischen trockenen und feuchten Regionen und zwischen feuchten und trockenen Jahreszeiten werden zunehmen, auch wenn es regionale Ausnahmen geben kann.
Die Bandbreite der Projektionen der Luftqualität (Ozon und PM2.5 in der bodennahen Luft) wird hauptsächlich durch die Emissionen (einschließlich CH4) und weniger durch physikalischen Klimawandel (mittleres Vertrauen) bestimmt. Mit hohem Vertrauen wird die Hintergrundkonzentration von bodennahem Ozon durch die Erwärmung global verringert. Hohe CH4-Werte (wie in RCP8.5) können diese Abnahme kompensieren und die Hintergrundkonzentration des bodennahen Ozons bis zum Jahr 2100 durchschnittlich um ca. 8 ppb (25 % des derzeitigen Niveaus) im Vergleich zu Szenarien mit kleinen CH4-Änderungen anheben (wie in RCP4.5 und RCP6.0) (hohes Vertrauen). Anhaltspunkte aus Beobachtungen und Modellen weisen darauf hin, dass, wenn alles andere gleich bleibt, lokal höhere Erdoberflächentemperaturen in belasteten Gebieten regionale Rückkopplungen in der Chemie und lokalen Emissionen auslösen werden, welche die Spitzenwerte von Ozon und PM2.5 erhöhen werden (mittleres Vertrauen). Für PM2.5 könnte der Klimawandel die natürlichen Aerosolquellen sowie die Auswaschung durch Niederschläge verändern, aber es kann kein Vertrauensniveau für den Gesamteinfluss des Klimawandels auf PM2.5-Verteilungen angegeben werden.
Der globale Ozean wird sich im 21. Jahrhundert weiter erwärmen. Wärme wird von der Oberfläche in den tiefen Ozean vordringen und die Ozeanzirkulation beeinflussen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass im 21. Jahrhundert bei einem Anstieg der mittleren globalen Erdoberflächentemperatur die arktische Meereisbedeckung weiter an Fläche verlieren und ausdünnen wird und die Schneebedeckung im Frühjahr auf der Nordhemisphäre abnehmen wird. Das Gletschervolumen wird weiter zurückgehen.
Der mittlere globale Meeresspiegel wird im 21. Jahrhundert weiter ansteigen. Unter allen RCP-Szenarien wird die Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs die von 1971 bis 2010 beobachtete Geschwindigkeit aufgrund der zunehmenden Ozeanerwärmung und des zunehmenden Massenverlustes von Gletschern und Eisschilden sehr wahrscheinlich übertreffen.
Die kumulativen CO2-Emissionen bestimmen weitgehend die mittlere globale Erwärmung der Erdoberfläche bis ins späte 21. Jahrhundert und darüber hinaus. Die meisten Aspekte des Klimawandels werden für viele Jahrhunderte bestehen bleiben, auch wenn die Emissionen von Treibhausgasen gestoppt werden. Dies bedeutet einen unabwendbaren Klimawandel von beträchtlichem Ausmaß über mehrere Jahrhunderte hinweg, der durch vergangene, gegenwärtige und zukünftige Emissionen von CO2 verursacht wird.