Schaderreger als Klimafolge
Allgemein wird davon ausgegangen, dass sich der Schädlingsdruck auf Nutzpflanzen mit steigenden Temperaturen erhöhen wird. Die verschiedenen Schaderregertypen und -arten reagieren allerdings unterschiedlich auf die beobachtete Klimaerwärmung. Daher verläuft ihre projizierte Entwicklung ebenfalls verschieden ab. Als Tendenzen wurden (in Sachsen) beobachtet:
Pilz- und Viruserkrankungen
- Wärmeliebende Schaderreger breiten sich aus. Dies betrifft vor allem Kartoffeln (Dürrfleckenkrankheit) und Mais (Blattfleckenkrankheit, Maisbeulenbrand)
- Der Befall durch andere, speziell Getreideschädlinge, geht jedoch teilweise auch zurück. Dies betrifft z.Bsp. Blattfleckenkrankheit (Gerste), Blattbräune (Weizen) und Krautfäule (Kartoffeln)
- Bei milden Wintern wurden besonders heftige Ausbrüche von Mehltau oder Rosterkrankungen beobachtet
Tierische Schaderreger
- Blattläuse und Zikaden sind überträger von Viren und anderen Krankheitsvektoren. Nach milden Wintern treten sie besonders zahlreich auf
- Käferarten (Kartoffelkäfer, Borkenkäfer, Maiswurzelbohrer), Schmetterlinge (Maiszünsler) und andere Insekten (Thrips) nehmen zu, da ein größerer Anteil der Insekten die milderen Winter überlebt. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch hier.
Pflanzliche Schaderreger
- Erwärmung bewirkt voraussichtlich eine Zunahme des Unkrautdrucks: Ausbreitung wird gefördert, teilweise sind mehr Generationen von Pflanzen pro Jahr möglich (Beispiele: Ackerfuchsschwanz, Samtpappel, Weißer Stechapfel, Ambrosie)
- Milde Winter bewirken ein fortgeschrittenes Wachstumsstadium einiger Unkräuter im Frühjahr, was ihre Konkurrenzfähigkeit erhöht
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